Studierende packen mit an
Die Seminarteilnehmer wurden vorab an ihre Projektaufgaben herangeführt.
„Die Studierenden waren begeistert von der Idee, zwei Wochen unmittelbar in den Entwicklungsalltag bei zwei regionalen Firmen eingebunden zu werden“, berichtet Prof. Dr. Markus Glück. „Gleich am ersten Tag ging es mit einer Einführung in die genutzte Steuerungstechnik im Crailsheimer Trainingszentrum der Firma Beckhoff Automation los. Wichtige Grundlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik wurden wiederholt und direkt am Gerät unter der Anleitung der Applikationsingenieure Fabian Heer und Markus Seckler ausprobiert. Ab dem dritten Tag ging es dann zum zweiten Partnerunternehmen, der Gerhard Schubert Verpackungstechnik.
„Wir waren voll in den Unternehmensalltag integriert. Sicherheitsschuhe an und direkt ans Gerät“, erzählt Justin Schmidt, Student im 4. Semester, voller Begeisterung. Drei Roboter waren für die Seminarteilnehmer vorbereitet worden. Die Dozenten Mohamed Salam Kellil, Hannes Häusler und Ghazi Chouikh stellten zunächst die Gerätearchitektur eines neuen Robotertyps vor. Es galt die kennengelernte Steuerungstechnik zu finden, die Roboterprogrammierung kennenzulernen und die ersten Bewegungsabläufe auszuprobieren. Schrittweise wurden die Seminarteilnehmer nach kurzen theoretischen Einführungen in Bildverarbeitung, Antriebs- und Regelungstechnik, KI-Methoden, Arm- und Werkzeugkonstruktion an ihre Projektaufgaben herangeführt.
Die Seminarteilnehmer bekamen Zugang zu drei Robotersystemen und durften sich selbst ausprobieren.
„Nun war unser selbstständiges Arbeiten gefragt“, erzählen Heiko Beck und Moritz Ilg. „Wir Studenten bekamen Musterobjekte verschiedenster Verpackungstypen und begannen im Team die nötigen Greiffunktionen zu diskutieren, daraus Anforderungen an die Systeme abzuleiten.“ Doch damit nicht genug, am vierten Seminartag wurde kräftig am CAD konstruiert, dann in gemeinsamen Austauschrunden optimiert und schließlich wurden Prototypen im 3D Druck angefertigt.
„Die zweite Seminarwoche stand ganz im Zeichen des angewandten mechatronischen Systementwurfs“, erläutert Prof. Dr. Bernhard Höfig das Lehrgangskonzept. „Die Seminarteilnehmer bekamen Zugang zu drei Robotersystemen und durften sich selbst ausprobieren; eine für sie ganz wertvolle Lernerfahrung, die sie mit spürbarer Leidenschaft angingen“, ergänzt Prof. Dr. Ulrich Schmitt, der die Gruppe zeitweise begleitete. Die selbst entwickelten Greifwerkzeuge mussten nun am Roboter angebaut und in das Steuerungsumfeld der Roboter integriert werden. Schnittstellen waren anzupassen, Regelparameter zu optimieren und Werkstücke zu identifizieren. Hierbei kamen neueste KI-Methodenansätze und Kameramesstechnik zur Anwendung. Es mussten Trainingsdaten generiert und gelabelt werden, dann die korrekte Funktion nach der Inferenz getestet werden. Eine Herausforderung, die die Teams unter Anleitung ihrer Fachcoaches aus der Industrie sehr gut meisterten und zum Abschluss im Rahmen ihrer Prüfungspräsentationen am Gerät auf beeindruckende Weise nachwiesen.