Aufbau einer Keksproduktion für Violeta mit Verpackungslösung von Schubert
- Aufsetzen einer komplett neuen Verpackungslösung
- Nahtlose Verpackungsprozesse mit Flowpacker, Kartonierer und Casepacker
- Schnelle Realisierung von nachträglichen Modifizierungen durch modulare Anlage
Anforderung
Violeta wagt mit Schubert einen Neustart in der Süßwarenbranche
Violeta ist ein auf dem Balkan führendes Unternehmen aus Bosnien-Herzegowina, das sich auf die Produktion von Kosmetik- und Hygieneprodukten spezialisiert hat. Eigentlich – denn im Jahr 2017 wurde Violeta auf den im gleichen Land ansässigen Backwarenhersteller Lasta aufmerksam. Dieser konnte zwar auf über 60 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken und war für sein süßes Gebäck in ganz Südosteuropa bekannt, musste aber dennoch schließlich Insolvenz anmelden. Violeta sah darin keinen Hinderungsgrund und erwarb den traditionsreichen Gebäckproduzenten als perfekte Gelegenheit, in einer ganz neuen Branche Fuß zu fassen.
Mit dem spannenden Unternehmenserwerb stand Violeta jedoch schnell vor großen Herausforderungen: Zum einen fehlte es an Know-how im Bereich Süßwaren, zum anderen mussten die ehemaligen Fertigungshallen von Lasta für eine moderne Produktion quasi bis auf den Rohbau zurückgebaut werden. Für die Verpackung von Keksen und Waffeln wünschte sich das Unternehmen daher einen Anbieter, welcher nicht nur führend im Bereich Anlagentechnik und Verpackungsentwicklung ist, sondern zugleich auch beim Aufbau einer komplett neuen Produktion berät.
Bereits zu einem Zeitpunkt, als die endgültigen Eigenschaften der Produkte noch gar nicht feststanden, holte sich Violeta daher den Verpackungsspezialisten Schubert mit ins Boot. Von den Crailsheimern wünschte sich das Unternehmen ganz konkret eine Verpackungsanlage, die große Flexibilität in der Verarbeitung verschiedener Backwaren, schnelle Formatwechsel sowie eine hohe Leistung und das Handling großer Stückzahlen bietet. Zugleich sollte die Verpackungsstraße hohe mechanische Stabilität bieten, um auch bei intensiver Auslastung lange Standzeiten zu ermöglichen. Außerdem war auch kreatives und technisches Know-how bei der Entwicklung der unterschiedlichen Verpackungen gefordert. Und last but not least war die Zielsetzung, dass die neue Verpackungsanlage aufgrund der Personalsituation von angelernten Mitarbeitern genau so zuverlässig bedient werden kann, wie von Fachkräften.
Die Lösung
Nachhaltige Verpackungen für Keksrollen und Hohlwaffeln
Violeta führt seine Süßwaren auch weiterhin unter der Marke Lasta und produziert vor allem zwei Arten von Gebäck: Gefüllte Keksrollen und gefüllte Hohlwaffeln, in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie Feige oder Schokolade. Zum Verpacken der leckeren Köstlichkeiten waren verschiedene Display-Kartons, Karton-Trays sowie Einzelpack- und Multipack-Schlauchbeutel erforderlich, die alle unter nachhaltigen Aspekten geplant wurden. Neben den neu entwickelten Display-Kartons hat die Verpackungsentwicklung von Schubert daher auch ein nachhaltiges Design für die Karton-Trays mit Trennstegen ausgeführt. Selbst bei den Schlauchbeuteln konnte Schubert dank seiner flexiblen Siegeltechnologie im Flowpacker papierbasiertes Verpackungsmaterial ermöglichen: Die Einzelpack-Schlauchbeutel bestehen aus einer Verbund-Kaltsiegelfolie, die Multipack-Schlauchbeutel aus ebenfalls kaltgesiegelter papierbasierter Folie. Für die gesamte Anlage wurden drei robotergestützte Maschinen geliefert: ein Flowpacker, ein Kartonierer und ein Casepacker.
Mit dem ganzheitlichen Paket aus Beratung, Verpackungsentwicklung und Anlagentechnik hat der Crailsheimer Verpackungsspezialist Violeta vollauf zufrieden gestellt: Keksrollen und Waffeln erhielten attraktive und nachhaltige Verpackungen und die Verpackungsmaschinen überzeugen nicht nur durch eine hohe Effizienz, sondern auch durch intuitive Dashboards und einfache Formatwechsel, sodass sie wie gewünscht auch von Mitarbeitern bedient werden können, die erst eingelernt werden müssen.
Für die Keksverpackung arbeiten Flowpacker, Kartonierer und Casepacker „Hand in Hand“.
Violeta ist wirklich vom absoluten Nullpunkt aus gestartet. Die Professionalität des Teams hat mich beeindruckt, Leistung und Engagement des Kundenteams waren auf höchstem Niveau.
Dirk Andrich
Area Sales Manager bei Schubert, Dezember 2022
Technische Details
- Flowpacker mit einer Leistung bis zu 520 Produkte pro Minute
- Flexible Kartonierung für sehr unterschiedliche Produkte
- Verpacken von Beuteln mit bis zu 110 Produkten pro Minute
- Verpackungsentwicklung für nachhaltige Materialien
- Transmodul im Einsatz
Robotergestützte Verpackungsprozesse mit Qualitätskontrolle
In der neuen Verpackungsmaschine von Violeta laufen die Keksrollen und Waffeln aus zwei Öfen in den Flowpacker. Im Gegenlaufprinzip setzen Pick-and-Place-Roboter die süßen Backwaren in Karton-Trays, die anschließend in Multipack-Schlauchbeutel aus papierbasierter Folie verpackt werden. Auf ihrem Weg vom Flowpacker zum Kartonierer durchlaufen alle Verpackungseinheiten eine Kontrollwaage. Erst nach dem Passieren dieser Qualitätssicherung werden die einzelnen Flowpacks oder Multipacks vom Kartonierer in Display-Kartons verpackt. Der Produktüberschuss aus dem Flowpacker wird in einem zusätzlichen Beutelpacker weiterverpackt. Dafür stehen vier Formate zur Verfügung. Der Casepacker von Schubert als letzte Station ist schließlich für das Verpackung dieser Beutel in Display-Kartons mit Deckel zuständig.
Flexible Anpassungen durch modularen Aufbau der Verpackungsmaschinen
Da Violeta anfangs noch mit Kunststoff-Trays geplant hatte, war der Flowpacker ursprünglich nur für das Entstapeln der Trays konzipiert. Erst als die Entscheidung für nachhaltige Trays aus Karton gefallen war, wurde nachträglich das Aufrichten der Trays in die Anlage integriert und mit speziellen Formschultern für die papierbasierte Folie geplant. Hier stellte das Designteam von Schubert die Vorteile des modularen und flexiblen Aufbaus der Verpackungsmaschinen einmal mehr unter Beweis: Das Ergebnis führt zu einer Leistung von bis zu 520 Produkten pro Minute bei vier unterschiedlichen Formaten. Die zusätzliche Leistung ist für Violeta letztlich auch eine ideale Voraussetzung für mögliche Produktionserweiterungen.
Die Verpackungen sollten möglichst nachhaltig sein, daher entwickelte Schubert einen Teil davon selbst – unter anderem die Display-Kartons.
Dirk Andrich, Area Sales Manager bei Schubert (hinten, 2.v. r.) war während der Planung und Realisierung mehrfach vor Ort, zum Schluss sogar mit einem ganzen Schubert-Team.