Getaktete Robotertechnologie für einwandfreies Verpacken
- Effiziente und präzise Verpackungslösung
- Handähnliches Werkzeug zur zuverlässigen Fixierung
- Verpackungsschritte entkoppelt für die Prozesssicherheit
ANFORDERUNG
Manschette sauber auf Grillkäse-Packungen angebracht
Die sächsische Traditionsmolkerei Heinrichsthaler bietet Käsespezialitäten für jeden Geschmack – seit einiger Zeit auch verschiedene Sorten von Ofenkäse und Grilltalern. Die Verpackung der Grilltaler sorgte in der Vergangenheit für großen Unmut, da die Manschetten, mit denen die in Tiefziehschalen verpackten Grilltaler ummantelt wurden, mit herkömmlicher linearer Verpackungstechnologie oft nicht sauber angebracht waren. Schubert entwickelte daher einen kompakten, effizient und sehr präzise arbeitenden Kartonierer, der dieses Problem nun zuverlässig löst. Der Clou: Das Entkoppeln der einzelnen Verpackungsschritte, ein spezielles handähnliches Formatwerkzeug und getaktete Robotertechnologie, die mit vorher erzeugten Bruchkanten das präzise Verpacken ermöglicht.
Dass der französische Weichschimmelkäse Camembert seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, ist vermutlich auch der Heinrichsthaler Milchwerke GmbH aus dem gleichnamigen Ort bei Radeberg zu verdanken. Seit 1884 stellt der bekannte deutsche Käsehersteller neben dieser Käsespezialität auch geläufige Sorten wie Edamer, Gouda oder Tilsiter her. Für all diejenigen, die Käse gern warm essen, gibt es im Portfolio verschiedene Sorten an Ofenkäse und Grilltalern. Die regionale und teils seit Generationen haltende Verbundenheit zu Zulieferern, kurze Transportwege sowie wirtschaftliche und nachhaltige Produktions- und Verpackungsprozesse sind dem Qualitätshersteller äußerst wichtig. Die bisherige Verpackungslösung der Grilltaler wurde diesen Ansprüchen jedoch nicht gerecht. Dazu muss man wissen, dass der Konsument beim Kauf einer Packung Grilltaler insgesamt zwei oder vier Pattys in einer Tiefziehschale aus weichem Kunststoff erhält – jeweils einzeln bzw. zwei separat verschweißt. Um die Tiefziehpackung befindet sich eine Manschette aus Kartonage, auf der Details zum Produkt aufgedruckt sind. Sprichwörtlich „Käse“ war, dass bei der zunächst eingesetzten Linearlösung die weichen Konturen der Tiefziehschalen ein einwandfreies Umlegen der Manschetten ohne vorher erzeugte Bruchkanten nahezu unmöglich machten.
Die Lösung
Entkoppelte Verpackungsschritte für größere Prozesssicherheit
Mit dem Kartonierer, den Schubert für die Molkerei entwickelt hat, ist dieses Problem Geschichte. Die kompakte Anlage verpackt die Grilltaler-Packungen effizient und sauber mit einer Manschette aus Kartonage. Die Prozesssicherheit des platzsparenden Kartonierers ist von Anfang an im Design integriert: Anstatt wie bisher die Produkte kontinuierlich in einer Linie zu verpacken, ist der Verpackungsschritt nun entkoppelt. Roboter gruppieren die Grillkäsetaler vor, nehmen sie auf und verpacken sie mit einem speziell von Schubert entwickelten handähnlichen Werkzeug in die Manschetten. Eine weitere Besonderheit der neuen Verpackungslösung ist, dass die Manschetten bereits im Verpackungsprozess an den Kanten gebrochen werden. Die Anlage ist außerdem so flexibel, dass Heinrichsthaler in Zukunft auch neue Formate genauso präzise und sauber damit verpacken kann. Durch diese Integration der verschiedenen Transport- und Robotersysteme erweist sich die Maschine also als äußerst zukunftssichere und leistungsorientierte Investition.
Unsere Produkte liegen uns am Herzen. Dass diese nun dank einer perfekt sitzenden Verpackung die Optik erhalten, die sie verdienen, freut uns sehr.
Uwe Lammeck
Geschäftsführer bei Heinrichsthaler, April 2022
Technische Details
- Kompakter Kartonierer in einem Gestell
- 70 bis 90 Packungen pro Minute
- Bruchkanten für sauberes Verpacken
- Speziell entwickeltes Werkzeug
Prozesse, die nahtlos ineinandergreifen
Zu Beginn des Verpackungsprozesses laufen die bereits mit den Käsetalern befüllten Tiefziehschalen auf einem Band in die Maschine ein. Ein T3-Roboter setzt die Produkte danach abwechselnd auf zwei Vakuumtransporteure links und rechts vom Produktband. Die Vakuumtransporteure fahren die Grillkäse-Packungen zur Manschettierposition. Gleichzeitig übernimmt in der ersten Station ein F3-Roboter jeweils fünf Manschettenzuschnitte aus dem Magazin und präsentiert sie einem F2-Roboter, der sie von oben ansaugt und auf den dritten Vakuumtransporteur in der Anlage setzt. Beim Aufsetzen auf den Vakuumtransporteur werden die Manschetten vom Roboterwerkzeug an den Seiten leicht heruntergedrückt, um Bruchkanten zu erzeugen. Der Vakuumtransporteur mit den Zuschnitten fährt dann an die Manschettierposition. Auf dem Weg dorthin wird das Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Verpackung gedruckt. Ein F2-Roboter, der mit dem speziell entwickelten Werkzeug ausgestattet ist, nimmt hier die fünf Zuschnitte gleichzeitig vom Vakuumtransporteur, faltet sie, nimmt die Grilltaler von oben damit auf und umwickelt sie mit den Manschetten in einem einzigen Arbeitsschritt. Das technisch anspruchsvolle Werkzeug ähnelt einer Hand, die die Manschette in der Handfläche fixiert hat und das Produkt sozusagen in der Luft mit der Manschette verschließt.
Bruchkanten: Die Lösung für sauberes Verpacken
Anders als das Vorgängermodell arbeitet die neue Schubert-Anlage bei Heinrichsthaler mit getakteter Robotertechnologie. Denn auf diese Weise lassen sich die Manschetten bereits im Verpackungsprozess an den Kanten brechen, um sie anschließend technisch einwandfrei um die Tiefziehschalen wickeln zu können. Die Taktung ermöglicht darüber hinaus eine kontinuierliche und störungsfreie Arbeitsweise. Aktuell verpackt Heinrichsthaler mit der neuen Schubert-Anlage zwischen 70 bis 90 Grilltaler-Packungen in der Minute. In Zukunft sind auch neue Formate der Tiefziehschalen mit anderen Höhen oder Grundabmessungen ohne großen Aufwand verarbeitbar.
Ein T3-Roboter setzt die Grilltaler in zwei Vakuumtransporteure rechts und links vom Band.
Ein spezielles Werkzeug verarbeitet fünf Zuschnitte gleichzeitig und umwickelt die Grilltaler mit den Manschetten.
