Beiersdorf AG

Die in die Maschine einlaufenden Labellos werden von einem T4-Roboter aufgenommen und auf einem anderen Band, das in Gegenrichtung läuft, vorgruppiert.

Umstieg von Kunststoff auf Karton bei der Beiersdorf AG

  • Recycelbare Kartonverpackungen anstelle von Kunststoffblistern
  • Hoher Produktschutz durch schonendes Produkthandling
  • Automatisierte und händische Qualitätskontrollen

Anforderung

Guter Ruf verpflichtet zu qualitativ einwandfreiem Verpackungsprozess

Die Geschichte des Labello, eines der bekanntesten Produkte des weltweiten Konsumgüterkonzerns Beiersdorf AG, beginnt im Jahre 1909. Nach einigen durchlaufenen Produktmodifikationen kam 1973 schließlich der klassische blaue Labello-Drehstift auf den Markt. Mittlerweile gibt es Varianten in vielen verschiedenen Farben und für diverse kosmetische Anwendungsfelder wie Feuchtigkeitspflege, Lippenpeeling oder Sonnenschutz.

Die lange Tradition und der gute Ruf des Labello verpflichtet. Deshalb suchte die Beiersdorf AG für ihren berühmten Klassiker nicht nur eine nachhaltige, sondern auch hochwertige neue Verpackungslösung. Schließlich steht die traditionsreiche Marke weltweit für den Lippenpflegestift schlechthin. Anlass war der Wunsch, die bisherigen Kunststoffblister durch eine vollständig recycelbare Verpackung aus Karton zu ersetzen. Bei rund 160 Millionen produzierten Pflegestiften pro Jahr ein starkes Zeichen für den Umweltschutz und ganz im Sinne von Schubert und der Mission Blue. Höchste Priorität bei diesem Umstieg galt der Produktsicherheit und Qualität. Denn gerade bei Kosmetikprodukten ist das Vertrauen der Kundschaft für den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend.

Robotertechnologie für filigrane Verpackung

Aber auch für Verpackungsprozesse ist Vertrauen eine gute Währung: Als langjähriger Kunde kam die Beiersdorf AG mit der neuen Aufgabe gerne zu Schubert und brachte direkt einen Grobentwurf der neuen Kartonblister mit. Das Feintuning im Hinblick auf Maschinengängigkeit und Effizienz lief in enger Abstimmung. Dabei erfordert die filigrane Verpackung eine sehr genaue, schonende Verarbeitung – ebenso wie die Lippenpflegestifte selbst. Deshalb entwickelte Schubert für den Konsumgüterkonzern drei baugleiche Anlagen, die den gesamten Verpackungsprozess vom einzelnen Lippenpflegestift bis zum fertig verschlossenen Verkaufs-Tray in einer Linie integrieren. Millimetergenau arbeitende Roboter mit exakt auf den Labello abgestimmten 3D-gedruckten Werkzeugen sorgen für ein schonendes Handling. Das von Schubert selbst entwickelte Vision System zur automatisierten Qualitätskontrolle sowie das Transmodul garantieren einen reibungslosen Verpackungsprozess des bekannten Markenprodukts.

Schubert logo

Mit Schubert ist uns der Umstieg auf Kartonverpackungen bei einem unserer bekanntesten Produkte gelungen.

Oliver Czekala

Beiersdorf AG, und Michael Grandmann, BMH GmbH, Oktober 2023

Technische Details

  • 240 oder 360 Produkte pro Minute
  • 12 Formate
  • ≥ 93 % Maschineneffizienz
  • Transmodul im Einsatz

Ein vollautomatischer Verpackungsprozess für den Labello

Im neuen Verpackungsprozess für den Labello werden die Lippenpflegestifte aus vier Stufenförderern zugeführt. Vereinzelt und bereits grob mit Kennung ausgerichtet, laufen die Produkte dann vierspurig in die Maschine ein. Je nachdem ob die Labellos später einzeln oder zu zweit verpackt werden sollen, können 240 bzw. 360 Produkte pro Minute zugeführt werden. Im Anschluss werden sie von vier T4-Robotern einzeln aufgenommen und auf einem Kettentransporteur im Gegenlaufprinzip vorgruppiert.

Die Kartonzuschnitte für die Verpackung werden währenddessen jeweils von einem F3-Roboter sechsbahnig aus einem der beiden Magazine gezogen und auf einen Vakuumtransporteur gesetzt. Dieser führt sie weiter zur Aufrichtestation. Dort werden sie von einem F2-Roboter in die Faltrahmen gedrückt und aufgerichtet. Im Anschluss setzt der Roboter die Kartons auf dem Transmodul, dem Transportroboter von Schubert, ab und klappt die Öffnung zum Beladen weit auf. Das Transmodul transportiert die Kartons weiter zur Beladestation. An dieser Stelle werden die vorgruppierten Lippenpflegestifte vom Kettentransporteur mit einem weiteren Roboter aufgegriffen und in die 12 aufgerichteten Karton-Blister auf dem wartenden Transmodul geladen.

Im nächsten Schritt erfolgt das Verschließen der Blister und das Übersetzen der verschlossenen Packung vom Transmodul auf einen weiteren Vakuumtransporteur. Die vorgruppierten Einheiten werden mit einem Lasercode bedruckt und fahren weiter zur zweiten Beladestation. Für den Versand werden dort je sechs Karton-Trays mit zwölf oder vierundzwanzig Kartonblistern der fertig verpacken Lippenstifte befüllt und von oben mit einem Deckel verschlossen. Für eine genaue manuelle Kontrolle hebt ein Roboter an dieser Stelle regelmäßig eine Testladung heraus und überführt sie nach der Prüfung wieder an die Maschine.

Insgesamt ist der neue Verpackungsprozess mit verschiedenen automatischen und manuellen Qualitätsstufen durchgängig kontrolliert, was Beiersdorf für die hohe Produktsicherheit wichtig war. Schnelle Formatwechsel mit verschiedenen und flexiblen Leerfahrprozesse erleichtern die Abwicklung der zahlreichen internationalen Varianten. Der Umwelt zuliebe konnten die ehemalige Kunststoffblister durch recycelbaren Karton ersetzt werden.

Mehrere Labello-Kartonverpackungen, die von den Roboterarmen in Sechser-Gruppen in Verkaufs-Trays gesetzt werden.

Die mit Lippenpflegestiften fertig gepackten Kartonblister werden in die Verkaufs-Trays gesetzt.

Ein Roboter von Schubert nimmt mit seinem Greifwerkzeug 24 Stifte auf.

Hohe Produktsicherheit garantiert: Die vorgruppierten Labellos werden von einem Roboter exakt aufgegriffen und im nächsten Schritt in den aufgerichteten Blister gesetzt.